Ich habe in einer Rezension bei Amazon gelesen, dass die Bücher von Simonton Schuldgefühle erzeugen

Danke für Ihren Hinweis. Ich habe auf Ihre Mail hin bei Amazon nachgeschaut. Die Rezension, die Sie mir gemailt haben, ist nicht die einzige zu Dr. Simonton's Buch. Andere Menschen haben die Arbeit mit dem Buch anders erlebt. Das zeigt, dass es manchen Menschen hilfreich erscheint und anderen nicht. Dabei fällt mir ein, dass Dr. Simonton immer wieder gesagt hat: "Wir sind Individuen. Das, was dem Einen hilft gesund zu werden, kann für den Anderen etwas sein, was ihn krank macht." oder "Es gibt keine Medizin, die nicht auch schaden kann." Sein und unser Anliegen als Simonton-Berater ist in aller erster Linie, die Menschen, mit denen wir arbeiten, darin zu unterstützen, heraus zu finden, was ihnen entspricht und was nicht. Das sicherste Merkmal dafür, was Ihnen entspricht ist, Ihr Empfinden dabei, wenn Sie etwas tun. Für Maria war dieses Buch zu dem Zeitpunkt, als sie es las, nicht das Richtige - es hat sie wütend gemacht - in emotionalen Stress versetzt. Also ist es für sie nicht hilfreich. Andere fühlen sich mit diesem Buch gut und erfahren Unterstützung - also ist es für sie das Richtige in diesem Moment.

Wenn Sie bei etwas, was sie tun das Gefühl haben: "Das tut mir gut" und wenn es Ihnen sinnvoll erscheint, dann ist es ein Indiz dafür, dass  es Ihnen im Moment hilfreich ist. Dann sollten Sie es tun. Wenn Sie dagegen das Gefühl haben dass es Ihnen schadet, dann ist es wirklich am Besten, es in den Mülleimer zu werfen und sich dem zuzuwenden, was Ihnen Kraft gibt und Sie aufbaut. Herausfinden, kann das jeder nur für sich selbst.

Nun zum Inhaltlichen: es ist völlig unbestritten, dass es eine "Krebspersönlichkeit" nicht gibt. Die Entstehung von Krankheit ist immer auf viele Faktoren zurück zu führen und keiner kann bisher sagen, welche Faktoren in welchem Masse für den einzelnen Erkrankten wirksam waren. Wenn wir in unserer Arbeit Methoden nutzen um Stress abzubauen, und Dingen, die Freude im Alltag bringen, Priorität geben, dann hat das den Zweck, die "gefühlte Lebensqualität" zu unterstützen und zu steigern. Es geht nicht um den Blick zurück im Zorn, sondern um den Blick nach vorne mit Zuversicht und Freude auf die Zukunft. Wenn es auf diesem Weg zu Gefühlen wie Schuld, Zorn auf andere oder Reue gibt, dann ist es gut, diese Gefühle zuzulassen und ihnen Ausdruck zu geben. Wenn uns diese Gefühle jedoch verfolgen und immer wieder auftauchen wäre es besser, Werkzeuge zu nutzen, die helfen, diese Gefühle nicht mehr zu produzieren. Denn unsere Gefühle basieren auf bewussten wie auch unbewussten Inneren Überzeugungen. Eine gesundheitsfördernde Innere Überzeugung bei Schuldgefühlen könnte sein: "Ich habe zu jedem Zeitpunkt meines Lebens das getan, was mir möglich war und das war gut." Das bedeutet nicht, dass ich heute dasselbe wieder machen würde, aber damals war es mir anders nicht möglich. Dann wäre es gut hinzu zu fügen: "Ich akzeptiere (liebe) mich so wie ich war und so wie ich bin."

Dies ist übrigens der Vorteil beim Besuch eines Seminares: da können Sie die professionelle Hilfe bekommen um mit diesen Fragen um zu gehen und die entsprechenden Werkzeuge zu erlernen.